Liebe bleibt - Bindung geht
Kolumne 8/25
Manchmal beginnt ein neuer Lebensabschnitt nicht mit einem lauten Knall, sondern mit einem stillen Zerreißen im Inneren. Ein Ende, das niemand so gewollt hat, und doch unvermeidbar war. Die Trennung trifft uns an Stellen, die wir lange geschützt glaubten. Sie legt frei, was wir nicht sehen wollten, und sie zwingt uns, uns selbst neu zu betrachten.
Am Anfang ist da der Schock. Ein Gefühl, als würde die Zeit stillstehen. Alles, was eben noch vertraut war, zerfällt in Scherben. Man greift danach, versucht die Stücke zusammenzuhalten, doch sie schneiden in die Hände. Erinnerungen werden zu schmerzhaften Bildern. Das Lachen, die Reisen, die zarten Gesten – sie kehren zurück, nicht als Freude, sondern als Mahnung dessen, was verloren ging.
Wenn Liebe zum Gefängnis wird
Kolumne 7/25
Wie aus Verbundenheit Kontrolle wird – und wie wir wieder frei werden können.
Liebe – sie beginnt oft wie ein leuchtendes Versprechen. Ein Blick, ein Wort, eine Berührung genügt, und wir öffnen Räume in uns, die zuvor verschlossen waren. In dieser Anfangsmagie liegt ein Zauber, der uns mitreißt, uns nährt, uns wachsen lässt. Doch was, wenn sich diese Liebe – fast unbemerkt – verwandelt? Wenn aus Zärtlichkeit Kontrolle wird, aus Verbundenheit Abhängigkeit? Wenn Liebe nicht mehr flügelt, sondern fesselt?
Die stille Wahrheit
Kolumne 06/25
In „Die stille Wahrheit“ teile ich Gedanken, die nicht laut sein wollen – aber klar. Ich schreibe über das, was unter der Oberfläche liegt: über alte Muster und stille Sehnsüchte, über den feinen Unterschied zwischen Anhaftung und Liebe, über das Loslassen, das heilt – und über das Bleiben, das befreit.
Die stille Wahrheit ist kein Ort des Wissens – sondern des Erkennens. Sie lädt dich ein, deine eigene Wahrheit zu fühlen. Und vielleicht, ganz vielleicht, ein Stück mehr du selbst zu sein.
Holger Carstens